Neuer Koalitionsvertrag: Die Stimmen aus Wirtschaft und Handwerk in Oberfranken

Union und SPD haben ihren gemeinsamen Koalitionsvertrag vorgestellt. Anfang Mai könnte der Bundestag Friedrich Merz zum neuen Bundeskanzler wählen. Die SPD möchte zuvor noch die Parteimitglieder über den neuen Koalitionsvertrag abstimmen lassen. Darin stehen auch verschiedene Investitionen in die Wirtschaft. Eine erste Reaktion aus Oberfranken:
IHK-Präsident Michael Waasner begrüßt, dass es jetzt eine Einigung zwischen Union und SPD gibt. Die Wirtschaft in Deutschland könne sich keinen längeren Stillstand bei der Gesetzgebung leisten. Die IHK für Oberfranken Bayreuth fordert jetzt Investitionen: Es brauche Wachstum und mehr Beschäftigung in Deutschland. Die neue Koalition müsse Bürokratie abbauen, Steuern für Unternehmen senken und die soziale Sicherung reformieren. Der neue Koalitionsvertrag sieht unter anderem finanzielle Entlastungen vor. Zum Beispiel bei der Stromsteuer oder durch einen neuen Industriestrompreis für energieintensive Unternehmen.
Die oberfränkischen Handwerksbetriebe blicken mit vorsichtigem Optimismus in die Zukunft. Das schreibt die Handwerkskammer für Oberfranken. Hintergrund ist der neue Geschäftsklima-Index für das erste Quartal 2025. Erfreulich sei, dass viele Betriebe in den ersten Monaten wieder mehr Aufträge bekommen hätten als im Vorjahreszeitraum. Trotzdem mussten viele Handwerksunternehmen mit finanziellen Einbußen klarkommen. Allerdings betont die HWK auch, dass viele selbstständige Handwerker ihre Mitarbeiter gehalten haben oder sogar neues Personal eingestellt haben. Große Erwartungen richtet die Handwerkskammer an die neue Bundesregierung. Die müsse eine Wende in der Wirtschaftspolitik einleiten, so der oberfränkische HWK-Präsident Matthias Graßmann.