"Wir sehen rot": Apothekenprotest in der Region

26. April 2024 , 14:26 Uhr

Wenn ihr in dieser Woche in der Apotheke wart, ist es euch vielleicht aufgefallen: Viele Mitarbeiter haben rote Klamotten angehabt. Dahinter steckt eine bundesweite Protestaktion. Mit der wollen die Apotheken auf ihre angespannte Situation aufmerksam machen. Die Aktion läuft noch bis morgen (SA). In Hof beteiligen sich die easyApotheke und die Michaelis Apotheke.

Zum einen braucht es weniger Bürokratie. Inge-Lise Schott ist Filialleiterin in der easyApotheke in Hof. Sie meint: Die Apotheken müssen sehr viel dokumentieren und sich an strenge Auflagen halten. Bei Lieferengpässen können sie dadurch nicht einfach mal schnell auf andere Arzneimittel ausweichen. Vor allem braucht es aber bessere Bezahlung. Das Apothekenhonorar ist nämlich seit 11 Jahren nicht gestiegen. Ein besseres Gehalt ist ganz wichtig, damit sich wieder mehr junge Leute für eine Ausbildung in der Apotheke entscheiden, meint Inge-Lise Schott. Beim E-Rezept braucht es eine bessere Zusammenarbeit mit den Arztpraxen. Außerdem wünscht sich Inge-Lise Schott, dass mehr Menschen in ihre Apotheke vor Ort kommen und nicht alles nur über Versandapotheken bestellen.

Die Apotheken brauchen dringend mehr Unterstützung, sagt auch der Kulmbacher Apotheker Dr. Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbands.

Weil ansonsten immer mehr Apotheken vom Netz gehen. Das sehen wir in den letzten Jahren. Letztes Jahr waren es über 500. Also wir brauchen bessere Vergütung um unsere Aufgaben, noch wirklich mit guter Qualität, nachkommen zu können.

Die Proteste gehen noch bis Morgen (Samstag). Ob es weitere Aktionen geben wird, hängt von den Reaktionen der Politik ab. Auch Kunden können an einer Umfrage teilnehmen und so die Apotheken unterstützen.

Zur Umfrage geht es hier.

 

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