Verkehrsunfallstatistik 2023: Weniger Tote in Oberfranken

21. Februar 2024 , 16:40 Uhr
Es sterben immer weniger Menschen auf Oberfrankens Straßen. Das ist das Ergebnis der Verkehrsunfallstatistik für 2023. Bis auf das Coronajahr 2021 verzeichnet die Polizei den niedrigsten Wert bei den tödlichen Unfällen im langjährigen Vergleich. Außergewöhnlich ist dagegen der Anstieg an verunglückten Fußgängern. Polizeioberrat Rainer Tröger:

Wir haben bei den Fußgängern zwei Muster erkennen können. Zum einen war es, dass insbesondere ältere Menschen die Straße überqueren, dunkel gekleidet sind und nicht erkannt werden. Das andere Muster war, dass auch ältere Menschen zu Fuß vor oder unmittelbar nach einem LKW, Kleinlaster etc. vorbeigelaufen sind und dabei wurden die Menschen übersehen.“

Das waren acht Fälle, doppelt so viele wie im Vorjahr.

Jeder zweite Unfall mit Personenschaden passiert wegen zu hoher Geschwindigkeit. Nicht angepasste Geschwindigkeit bleibt weiterhin die Hauptunfallursache für schwere und tödliche Verkehrsunfälle. Polizeivizepräsident Armin Schmelzer sagt, dass es dabei nicht allein um Tempolimitverstöße geht, also die absolute Geschwindigkeit …

Sonden vor allem die, wie wir sagen, nicht angepasste Geschwindigkeit bei entsprechenden Straßenverhältnissen und Witterungsverhältnissen. Wenn ich jetzt an das Blitzeis denke, das wir mehrfach hatten, wie schnell dann trotzdem gefahren wird oder wenn es Nebel hat, wie da gerast wird. Das überrascht uns schon.“

Einer der stärksten Tempolimitverstöße im vergangenen Jahr ist ein Motorradfahrer auf der Strecke von Weidenberg nach Warmensteinach gewesen, der statt mit erlaubten 80 mit über 150 Stundenkilometern gefahren ist.

Etwa 20 Prozent der Opfer sind für den jeweiligen Unfall nicht verantwortlich. Die häufigste Ursache ist das Abkommen von der Fahrbahn. Die Polizei vermutet dahinter häufig Ablenkung zum Beispiel durch das Smartphone.
Die Polizei verzeichnet aber auch positive Entwicklungen. Polizeivizepräsident Armin Schmelzer:
In den letzten 15 Jahren haben die Zulassungen von PKW, LKW und Krafträdern um über 20 Prozent zugenommen und die Unfallzahlen sind tatsächlich in etwa gleich geblieben. Aber unter dem Aspekt, dass wesentlich mehr Fahrzeuge unterwegs sind, kann man das durchaus als insgesamt positive Entwicklung betrachten.“

Außerdem ist die Zahl der Radfahrunfälle gesunken, es gibt weniger Wildunfälle und Fahranfänger sind dank des Konzeptes des „begleiteten Fahrens“ sicherer unterwegs.

Die Unfallverursacher stehen meist unter Alkoholeinfluss. Die meisten sind männlich (etwa 80 Prozent) und zwischen 25 und 34 Jahre alt. Die Polizei weist darauf hin, dass sie 2023 auch sehr viele alkoholisierte Menschen auf dem Fahrrad erwischt haben. Hier drohen genauso wie beim Autofahren hohe Bußgelder und der Führerscheinentzug.

Eine alarmierende Zahl der Polizei: 2023 hat es in Oberfranken so viele Schulwegunfälle gegeben, wie in den vergangenen zehn Jahren nicht. 71 Schüler haben dabei Verletzungen erlitten. Insgesamt ist die Schulwegunfallzahl im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 23 Prozent angestiegen. Was sind die Ursachen? Polizeioberrat, Rainer Tröger:

Das häufigste dabei war, dass man zu schnell an der Bushaltestelle vorbeigefahren ist. Man muss die Schrittgeschwindigkeit einhalten beim Passieren eines Schulbusses, wenn er die Warnblinkanlage eingeschaltet hat. Andererseits hatten wir von seitens der Schüler auch, dass sie häufig auf den Gehweg oder auf dem Radweg entgegen der Fahrtrichtung gefahren sind.“

Anders als viele denken, sind weniger die Erstklässler betroffen, sondern hauptsächlich Viert- bis Sechstklässler, so Tröger weiter.

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