Sie wollten laut Anklage mit einem Umsturz eine neue Ordnung schaffen, ein neues Deutschland. Die mutmaßlichen „Reichsbürger“ um Heinrich XIII. Prinz Reuß kommen nun vor Gericht. Das sei eines der größten Staatsschutzverfahren in der Geschichte der Bundesrepublik, meint der Präsident des Oberlandesgerichts Stuttgart, Andreas Singer. Im Dezember 2022 hatten die Behörden damals mehrere Wohnungen durchsucht und danach 27 Verdächtige angeklagt.
In Bad Lobenstein wurde damals zum Beispiel eine Immobilie von Heinrich XIII. Prinz Reuß durchleuchtet. Auch Peter W. aus Pottenstein wurde angeklagt. Er hat eine Survivalschule betrieben und sollte für die Verschwörer Kämpfer anwerben.
Der Prozess gegen die Reichsbürger-Gruppe ist so groß, dass er in drei Verfahren aufteilt wird. In Stuttgart geht es ab heute um den sogenannten militärischen Arm der Gruppierung. In Frankfurt sind ab 21. Mai die mutmaßlichen Rädelsführer angeklagt, darunter Heinrich XIII Prinz Reuß und Peter W. In München stehen ab 18. Juni die übrigen mutmaßlichen Mitglieder vor Gericht.
Foto: Ein Bild von der damaligen Razzia in Bad Lobenstein. Dort besitzt Prinz Reuß ein Jagdschloss und auch das stand im Fokus der Ermittler