Soziale Netzwerke

Umfrage: Mehrheit für Social-Media-Gesetz wie in Australien

30. November 2024 , 05:32 Uhr

Soziale Netzwerke sind in Australien künftig für alle unter 16 Jahren tabu. Viele Menschen in Deutschland könnten sich einer Umfrage zufolge ein solches Gesetz auch hier vorstellen.

Eine große Mehrheit in Deutschland würde einer Umfrage zufolge ein ähnliches Social-Media-Gesetz wie in Australien befürworten. 77 Prozent der knapp 2.000 Befragten gaben bei der YouGov-Umfrage, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, an, ein solches Gesetz in Deutschland «voll und ganz» oder «eher» zu befürworten. Dagegen würden es 13 Prozent entweder «voll und ganz» oder «eher» ablehnen. Der Rest beantwortete diese Frage mit «weiß nicht». Australien will Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren mit einem neuen Social-Media-Gesetz den Zugang zu sozialen Medien verbieten.

Zudem glaubt eine große Mehrheit der Umfrage zufolge, dass soziale Medien negative Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche haben. 82 Prozent gaben an, diesbezüglich ganz sicher zu sein oder eher zuzustimmen. 9 Prozent waren sich dagegen sicher, dass Plattformen wie Tiktok, Instagram und Facebook keine negativen Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche haben, oder beantworteten die Frage mit «eher nein». Die Übrigen gaben an, zu wenig über soziale Medien zu wissen, um das einschätzen zu können, oder sie antworteten mit «weiß nicht».

Von denjenigen, die eher von negativen Auswirkungen ausgingen, waren 26 Prozent der Meinung, dass die Inhalte für einen negativen Effekt verantwortlich sein könnten. 20 Prozent befürchteten, dass die sozialen Medien süchtig machten. 52 Prozent hielten beide Aspekte gleichermaßen für den Grund dafür zu glauben, dass soziale Medien negative Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche haben könnten. Jeweils ein Prozent gab an, dass «etwas anderes» für den negativen Effekt verantwortlich sei, oder antwortete mit «weiß nicht».

An der repräsentativen Online-Umfrage hatten vom 22. bis zum 26. November bundesweit 1.976 in Deutschland wahlberechtigte Menschen ab 18 Jahren teilgenommen.

Quelle: dpa

Das könnte Dich auch interessieren

02.12.2024 Die meisten Kinder ab zehn Jahren haben ein Smartphone Experten sagen, dass Kinder erst dann ein eigenes Smartphone bekommen sollten, wenn sie die Gefahren des Internets kennen. Viele Eltern statten aber ihren Nachwuchs schon früher damit aus. 01.12.2024 Diskussion um Handy-Verbot in Hanauer Kitas Manche Eltern verfolgen ihre Kinder via GPS - selbst die Kleinsten in der Kita. Das ist im hessischen Hanau künftig nicht mehr erlaubt. Der Deutsche Kitaverband begrüßt die Anordnung. 24.12.2024 London: Haft für Tech-Bosse, die Kinder nicht schützen Bald will die britische Medienaufsicht strengere Regeln für Social-Media-Plattformen bekanntgeben. Der zuständige Minister gibt schon mal einen Vorgeschmack, was da kommen dürfte. 20.12.2024 Bundesrat segnet Steuerentlastung und Deutschlandticket ab Kann in Berlin nach dem Ampel-Crash überhaupt noch Politik gemacht werden? Es geht. Das zeigt die letzte Sitzung des Bundesrates in diesem Jahr. Diese beginnt mit einem Moment des Gedenkens.