Der heutige Prozesstag um den Tod eines zehnjährigen Mädchens in einem Kinderheim in Wunsiedel könnte sehr entscheidend sein. Am Landgericht Hof soll ein Gutachter seine Einschätzung abgeben, wie glaubwürdig die Angaben eines zwölfjährigen Jungen sind, der das Mädchen getötet haben soll.
Die letzten Zeugen in dem Prozess haben gestern ausgesagt:
Wer den Ermittlern der Soko Park zuhört, merkt schnell, wo sich die Aussagen des Angeklagten und des Jungen unterscheiden. Der Mann soll zum Beispiel angegeben haben, dass der Junge ihn direkt als Müllmann erkannt habe. Der Junge will ihn nicht gekannt haben. Er wiederum soll gesagt haben, dass der Angeklagte ihn aufgefordert haben soll, ein Mädchen ins Zimmer zu holen. Der Mann sagt, dass das vom Jungen ausgegangen sei. Der Angeklagte, der das Mädchen vergewaltigt haben soll, will das Kinderheim danach verlassen haben. Der Junge hat behauptet, dass der Mann ihn bedroht und dazu gedrängt haben soll, das Mädchen zu töten. Erst während er es mit einem LED-Band erdrosselt hat, soll der Mann aus dem Zimmer gegangen sein.