Ukraine-Krieg

Putin: Andeutungen über Atombomben Kiews reine Provokation

18. Oktober 2024 , 16:56 Uhr

Moskau droht immer wieder selbst mit Atomwaffen. Wenn aber Kiew die Entwicklung eigener Atomwaffen andeutet, ist das für den Kreml ein rotes Tuch.

Kremlchef Wladimir Putin hat Andeutungen der ukrainischen Staatsführung über die mögliche Produktion von Atomwaffen als «gefährliche Provokation» bezeichnet. Jeder Schritt in diese Richtung werde «eine angemessene Reaktion nach sich ziehen», sagte Putin im Gespräch mit Journalisten der sogenannten BRICS-Staaten in Moskau. 

Auch wenn es in der modernen Welt nicht schwer sei, Atomwaffen herzustellen, zweifelte er an den Fähigkeiten der Ukraine dazu. «Ich weiß nicht, ob die Ukraine jetzt dazu in der Lage ist. Für die Ukraine von heute ist es nicht so einfach, aber im Allgemeinen gibt es hier keine großen Schwierigkeiten.»

Putin reagierte damit erstmals öffentlich auf Erklärungen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Dieser hatte am Rande des EU-Gipfels in Brüssel seine Forderung nach einer raschen Einladung zur Nato-Mitgliedschaft bekräftigt – sonst bliebe seinem von Russland angegriffenen Land nur eine atomare Wiederbewaffnung. 

Auch erinnerte Selenskyj an nicht eingehaltene Absprachen aus dem Budapester Memorandum von 1994. Damals hatte die Ukraine – nach dem Zerfall der Sowjetunion – die auf ihrem Gebiet stationierten sowjetischen Atomwaffen abgegeben. Dafür hätten die Atommächte dem Land Sicherheit versprochen, doch dies habe nicht funktioniert.

Russland sieht nach Ansicht Putins keine Möglichkeit für die Ukraine, unbemerkt eine Atombombe zu bauen. «Russland ist in der Lage, jede Bewegung zu verfolgen, die darauf abzielt, dass Kiew Atomwaffen erhält.»

Quelle: dpa

Das könnte Dich auch interessieren

18.10.2024 Kiew und Moskau tauschen erneut Gefangene aus Gesprächsfäden gibt es zwischen Russland und der angegriffenen Ukraine kaum noch. Verhandlungen zum Austausch von Gefangenen gehören zu den letzten verbliebenen Kontakten. 18.10.2024 Flugobjekt löst Luftalarm an Nato-Ostflanke aus Wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat die Nato ihre Luftraumüberwachung an der Ostflanke massiv ausgebaut. Nicht nur zur Abschreckung. 18.10.2024 Südkorea: Nordkorea schickt Tausende Soldaten in die Ukraine Der südkoreanische Geheimdienst NIS geht davon aus, dass Nordkorea 12.000 Soldaten zur Unterstützung von Putins Angriffskrieg entsendet. Darunter sollen sich auch Spezialeinheiten befinden. 17.10.2024 Mit Munition verseuchtes Land: Ukraine braucht Hilfe Von der russischen Besatzung befreite und noch umkämpfte Gebiete in der Ukraine sind mit Munitionsresten und Minen verseucht. Wie kann die Räumung schnell vorangebracht und finanziert werden?