Proteste und Demonstrationen sind dafür da, sich Gehör zu schaffen und eine Meinung zu vertreten. Nicht ganz so steif haben es die Hofer Symphoniker und die Mitarbeiter des Hofer Theaters vor der letzten Stadtratssitzung des Jahres im Rathaus gemacht.
Knapp hundert Musikbegeisterte kamen mit Blasinstumenten und Notenzetteln in die Halle und haben vor den Mitgliedern des Stadrats zu Beethovens Melodie „Freude, schöner Götterfunken“ gesungen. Was es mit diesem musikalischen Auftritt auf sich hatte, erklärt der Vorsitzende des Betriebsrates am Theater Hof, Peter Potzelt:
„Wir wollen gerne mit dieser Aktion zeigen, dass wir natürlich dagegen vorgehen möchten, was uns bevorsteht. Diese Konsolidierungsmaßnahmen, diese Einsparverordnungen, aber auch ein Gemeinschaftsgedanken formulieren – und das auch gemeinsam mit Orchester und Theater, die eigentlich getrennte Betrieben sind, aber natürlich nur gemeinschaftlich funktionieren können.“
Der Betriebrat hat bereits jetzt enge Kontakte mit der Stadt geknüpft, um sich mit den Sparmaßnahmen im kommunalen Theater zu befassen. Aber auch Probleme, wie der Fachkräftemangel oder die Überlastung der Mitarbeiter im künstlerischen Bereich sollen näher beleuchtet werden, sofern dies auf kommunaler Ebene möglich ist.
Oberbürgermeisterin Eva Döhla zeigt sich beeindruckt von der Aktion in ihrem Rathaus:
„Das geht ja nicht nur um Unterhaltung und Zerstreuung. Sondern wir brauchen diese Kulturinstitutionen und Angebote auch, weil sie einen wichtigen Beitrag leisten zur Bildung, zur Lebensqualität, aber auch für den gesellschaftlichen Diskurs. Menschen begegnen sich, im Theater werden Themen verhandelt, die für uns in der Gesellschaft sehr wichtig sind und letztlich ist Kultur auch ein Standortfaktor.“
Der Haushalt fürs kommende Jahr wird herausfordernd. Aber die Stadt will nichts kaputt sparen, so die Oberbürgermeisterin.