Die Abstimmung der Wahlleute in den USA ist abgeschlossen – und der designierte Präsident Donald Trump seiner Amtsübernahme damit einen Schritt nähergerückt. Hawaii setzte am Dienstagabend (Ortszeit) den Schlusspunkt in dem Prozedere: Die vier Wahlleute des Bundesstaats im Pazifik stimmten – entsprechend dem Ergebnis der Präsidentschaftswahl vom 5. November – für die Demokratin Kamala Harris. Den Auftakt hatten am Dienstagmorgen die zehn Wahlleute des Bundesstaats Maryland an der Ostküste gemacht.
Im Laufe des Tages gaben alle 538 Wahlleute in den jeweiligen Bundesstaaten ihre Stimmen ab – ein rein formaler Akt ohne Überraschungen. Der Republikaner Trump erhielt wie erwartet 312 Stimmen, während seine demokratische Kontrahentin auf 226 Wahlleute kam.
Trump hatte die Wahl im November klar für sich entschieden. Er triumphierte nicht nur in allen entscheidenden «Swing States», sondern vereinte als erster Republikaner seit George W. Bush im Jahr 2004 auch die absolute Mehrheit der landesweit abgegebenen Stimmen («Popular Vote») auf sich.
Während der «Popular Vote» die Gesamtzahl der Stimmen aller Wählerinnen und Wähler im ganzen Land widerspiegelt, ist für den Wahlsieg die Mehrheit im Wahlleutegremium entscheidend. Dieses System beruht auf dem komplizierten «Winner take all»-Prinzip – dadurch kann es vorkommen, dass ein US-Präsident gewählt wird, auch wenn er landesweit weniger Stimmen erhalten hat als sein Gegner oder seine Gegnerin.
Die Stimmzettel der Wahlleute werden inklusive Unterschrift an Vizepräsidentin Harris in ihrer Rolle als Präsidentin des US-Senats übermittelt. Weitere Kopien gehen an die jeweiligen Staatssekretäre der Bundesstaaten, den Vorsitzenden Richter des jeweiligen Bezirks sowie an das Nationalarchiv in Washington. Das Ergebnis wird offiziell erst am 6. Januar im Kongress verkündet. Die feierliche Amtseinführung («Inauguration») des 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten folgt zwei Wochen später.
Quelle: dpa