Aufwachsen im Osten

Influencer Lukas White: Trotz Kritik zum Social-Media-Star

13. März 2025 , 04:55 Uhr

Schon als junger Schüler startet Lukas als Tiktoker. Im ostdeutschen Nachterstedt kamen seine Anfänge auf Social-Media nicht gut an. Heute besucht er als stolzer Content Creator seinen Heimatort.

Wenn Influencer Lukas White seine ostdeutsche Heimat besucht, verspürt er Genugtuung gegenüber seinen früheren Kritikern. «Man fühlt sich schon wie eine geile Sau», sagt der 22-Jährige in der neuen Staffel des Podcasts «OKF – Ortskontrollfahrt» vom RBB-Radiosender Fritz. Mit etwas Schadenfreude denkt er daran, dass manche Leute dort über seine Anfänge als Online-Creator lachten und sagten: «Es wird doch eh nichts und es ist doch peinlich.» Heute würden sie seine Karriere aktiv verfolgen «und das ist schon ein bisschen cool», lacht er. 

Dabei verdankt er seinen Weg zur Tiktok-Bekanntheit mit mehr als einer halben Million Followern dem Ort, von dem der Gegenwind stammte: Lukas wuchs in Nachterstedt in Sachsen-Anhalt auf – einem kleinen Ortsteil im Salzlandkreis, den er als «sehr konservativ» beschreibt. Er selbst war laut eigenen Worten schon immer ein «Weirdo», also etwas schräg, Freunde hatte er demnach nicht viele. Und weil in seinem Heimatort wenig los war, tauchte er bereits mit etwa elf Jahren in die Social-Media-Welt ab. «Wäre ich in Berlin aufgewachsen, dann hätte ich es gar nicht erst gemacht, da hätte man Möglichkeiten gefunden, sich zu beschäftigen», erklärt er.

Entweder Social Media oder Schule?

Bei seinen Lehrern stieß seine Lieblingsbeschäftigung auf wenig Verständnis. Sie seien «fies und unangenehm» gewesen, erinnert sich Lukas in der Podcastreihe, in der Prominente von ihren Heimatorten und ihrer Kindheit in Ostdeutschland erzählen. «Ich mache halt Lip-Sync-Videos. Du bist ein erwachsener Mann. Warum stresst dich das gerade so? Mach deinen Unterricht.» Eine Lehrerin habe ihm sogar ein Ultimatum gestellt: «Entweder du machst Social Media oder du machst halt die Schule hier.» Seine Reaktion: «Okay, dann gehe ich.»

Mehr als zehn Jahre später verdient Lukas Leonhardt – so heißt er außerhalb der Online-Welt – sein Geld unter anderem mit Tiktok und als Schauspieler. Dem ostdeutschen Örtchen hat er den Rücken gekehrt und lebt in Berlin. In der Hauptstadt habe er sich persönlich weiterentwickelt. Denn in dem konservativen Nachterstedt habe er ein «komplett anderes Gedankengut» gehabt, «was teilweise auch nicht gut war», gesteht er. Das habe er «sein ganzes Leben eingetrichtert» bekommen, kritisiert er weiter. «Das, was ich da auf diesem Dorf mitbekommen habe, ist bei weitem nicht das, was ich mittlerweile lebe und wie ich lebe.»

Quelle: dpa

 

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