Techno-Tanz und bedrohte Tiere

Illegale Mega-Party erhitzt in Spanien die Gemüter

03. Januar 2025 , 16:09 Uhr

Zwischen den Jahren sind Feste überall Tradition. Im spanischen Hinterland findet dieser Tage aber eine riesige Party statt, die aus verschiedenen Gründen auf Empörung stößt.

Tausende feiern in Spanien seit Silvester eine Rave-Party, die nicht angemeldet wurde – und die nicht nur deshalb für Ärger sorgt. Auf dem Gelände unweit des Flughafens von Ciudad Real knapp 200 Kilometer südlich von Madrid florierten der Drogenhandel und Konsum, berichteten die Zeitung «El Mundo» und andere Medien. Die Airport-Betreiber hätten Anzeige erstattet. Wegen des Lärms schade das Techno-Fest der Tierwelt im nahegelegenen Vogelschutzgebiet «Campo de Calatrava», klagten zudem Wissenschaftler.

Eine Räumung gilt als risikoreich

Ein Teilnehmer wurde am Freitag, dem vierten Tag der sogenannten «Big Fucking Party 2025», wegen Drogenhandels festgenommen. Dem illegalen Treiben wollen die Behörden aber zunächst kein Ende setzen. Die Teilnehmer zum Verlassen des Geländes zu bewegen sei eine schwierige Aufgabe, erklärte die für Sicherheit zuständige Vertreterin des spanischen Innenministeriums in der Region Kastilien-La Mancha, Milagros Tolón, dem TV-Sender RTVE. «Es ist risikoreicher, zu räumen als zu kontrollieren.» Zur Überwachung der Party seien aber 170 Beamte außerhalb des Geländes im Einsatz, betonte sie.

Auch Deutsche mit von der Partie

«Wenn wir viele sind und zusammenhalten, können sie uns nicht stoppen», wurde die 23-jährige Katalanin Laia in «El Mundo» zitiert. Am Rave nehmen den Berichten zufolge neben Spaniern auch Feiernde aus dem Ausland teil, die etwa aus Deutschland, Portugal, England, Frankreich, der Schweiz oder den Niederlanden angereist waren. Laut Behörden sind es circa 5.000 Menschen. Medien schätzen die Teilnehmerzahl deutlich höher ein. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt soll bis 6. Januar weitergefeiert werden.

Auf dem Gelände gebe es unter anderem sieben Bühnen, unzählige Imbissstände, Anlagen für Seilakrobatik und auch eine aufblasbare Hüpfburg, berichtete «El Mundo». Und nicht nur das. Am Heckfenster eines Vans prangt etwa ein Zettel, auf dem unverblümt «Pills Cocaine Ketamin Mushrooms Weed» angeboten wird, wie auf einem Bild zu sehen ist, das von der Zeitung veröffentlicht wurde.

Party wurde über soziale Netzwerke beworben

Die Organisatoren sind den Behörden unbekannt. Die Veranstaltung in einem Industriegebiet wurde laut Medien und Behörden über die sozialen Netzwerke beworben. Der genaue Ort sei allerdings erst kurz vor Beginn mitgeteilt worden, «um Leaks zu vermeiden», schrieb «El Mundo». Ähnliche Jahreswechsel-Partys fanden in Spanien bereits 2023 in Granada und 2024 in Murcia statt.

Quelle: dpa

 

Das könnte Dich auch interessieren

07.01.2025 Zweiter Verdächtiger stellt sich nach Tod von Popstar Payne Ein Ex-Mitarbeiter eines Hotels in Buenos Aires soll den britischen One-Direction-Sänger mit Kokain versorgt haben. Ihm drohen bis zu 15 Jahre Haft. Insgesamt wurden fünf Verdächtigte angeklagt. 07.01.2025 Touristin getötet: Tierschützer kritisieren Elefantencamps Einmal mit einem Elefanten baden - für viele Thailand-Fans ein Highlight ihrer Reise. Den Tieren selbst macht es weniger Spaß, wie Experten betonen. Nach dem Tod einer Touristin wächst die Kritik. 06.01.2025 Elefant tötet in Thailand spanische Touristin Das Baden mit Elefanten gilt in Thailand als Touristenattraktion. Was so idyllisch wirkt, ist aber gefährlich - und kostet nun eine Studentin das Leben. Die Kritik an Camps dieser Art wächst. 05.01.2025 Norwegisches Segelboot vor Portugal von Orcas beschädigt Seit 2020 werden Boote vor den Küsten Südwesteuropas immer wieder von Orcas so schwer beschädigt, dass die Besatzungen Hilfe benötigen, um wieder an Land zu kommen. Jetzt gab es einen neuen Fall.