Die versprochenen Renditen waren traumhaft, die Verluste ein Albtraum für die Anleger: Wegen Betrugs mit einem Schaden von 16 Millionen Euro hat das Landgericht München einen Geschäftsmann zu einer Haftstrafe von sechs Jahren und neun Monaten verurteilt. Das Gericht war davon überzeugt, dass der Angeklagte «einen Anlagebetrug in großem Stil organisiert hatte», wie es in einer Mitteilung hieß. Von Anfang an habe es sich um ein Schneeballsystem gehandelt, von dem der Angeklagte auch seinen Lebensunterhalt bestritten habe. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Die Anklage hatte dem Mann vorgeworfen, Renditen von mehr als 100 Prozent in Aussicht gestellt zu haben. Er selbst hatte die Vorwürfe zu Beginn des Prozesses zurückgewiesen und behauptet, dass sein Anlagesystem funktioniert habe und nur durch das Eingreifen der Behörden beendet worden sei. Dies sah die Vorsitzende Richterin Andrea Wagner aber als durch die Hauptverhandlung vollständig widerlegt. Eingezahlte Gelder von Anlegern wurden demnach tatsächlich nie investiert, sondern nur intern verschoben, um angebliche Gewinne zu simulieren.
Einige Anleger stünden heute vor dem Nichts, andere hätten aufgrund ihrer Zahlungen an den Angeklagten ihre Eigenheime verkaufen müssen, hieß es vom Gericht. Weil der Angeklagte gewerbsmäßig gehandelt habe und ein großer Schaden entstanden sei, ging es von Betrug in einem besonders schweren Fall aus.
Quelle: dpa