In Bayern steht der Religionsunterricht auf dem Prüfstand. Immer weniger Schüler gehen in den katholischen oder evangelischen Reli-Unterricht; stattdessen besuchen immer mehr den Ethikunterricht. In Oberfranken ist die Zahl der Ethik-Schüler in den vergangenen sieben Jahren sogar um 81 Prozent gestiegen. Im Raum steht daher ein religionsübergreifender Unterricht.
Das Oberhaupt der Katholiken im Raum Hof, der Bamberger Erzbischof Herwig Gössl, hält nichts davon. Er sieht darin keine Perspektive, gerade mit Blick auf fundamental unterschiedliche Glaubensgrundsätze etwa in Islam und Christentum. Am Prinzip der Konfessionalität wolle man aber festhalten. Dabei sei nicht die Konfession der Gruppe, sondern der Lehrkraft ausschlaggebend. Religionsunterricht habe eine Zukunft, wenn er sich in seiner Methodik und Didaktik wandle, ohne dabei Inhalte zu verwässern, so Gössl. Dabei müsse auch ein Augenmerk auf die Sprache gerichtet werden, mit der man Kindern heutzutage Religion vermittle.