Wildtiere

Experten suchen Bärenspuren im Allgäu

18. Oktober 2024 , 17:18 Uhr

Nachdem Soldaten einen Bären in der Nähe des Forggensees gesehen haben wollen, suchen Spezialisten nach Spuren. Bestätigt sich die Sichtung, wäre das der erste Bär in Bayern seit eineinhalb Jahren.

Nachdem Soldaten im südöstlichen Landkreis Ostallgäu einen Bären gesehen haben wollen, arbeiten derzeit Experten des Bayerischen Landesamts für Umwelt (LfU) daran, die Sichtung nordöstlich des Forggensees zu verifizieren. Sollte ihnen das gelingen, wäre das die erste bestätigte Sichtung in Bayern seit Mai vergangenen Jahres. 

Die Mitglieder des «Netzwerk Große Beutegreifer» suchen nach Angaben des LfU derzeit in der Region, die durch das weltbekannte Märchenschloss Neuschwanstein bekannt ist, nach Trittspuren, Haaren oder Losung. Sollte Fell oder Kot gefunden werden, müsse beides aber noch genetisch untersucht werden. Dafür würden Experten dann mindestens zehn Tage benötigen.

13 Bären-Nachweise im vergangenen Jahr

«Hinweise zur Bestätigung der Sichtung haben wir derzeit nicht», sagte ein Sprecher des LfU. Auch Bildaufnahmen liegen der Behörde nicht vor. Hinweise auf Bären in Bayern werden der Behörde immer wieder gemeldet. Im Jahr 2023 lagen laut Bärenmonitoring des Landesamts insgesamt 13 Nachweise in verschiedenen Landkreisen in Bayern vor.

Oberallgäu forderte bewaffnete Braunbärenbereitschaft

Erst im Juli hatte die Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller von den Freien Wählern darum in dem Schreiben an ihren Parteifreund, Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber, die Gründung einer bewaffneten bayerischen Braunbärenbereitschaft verlangt. Auf den Vorschlag reagierte das Umweltministerium zurückhaltend. 

Die Behörde empfiehlt Nutztierhaltern nach der möglichen Sichtung im Ostallgäu, das durch das berühmte Märchenschloss Neuschwanstein bekannt ist, ihre Tiere nachts im Stall unterzubringen und Herden zu schützen. Die Bevölkerung vor Ort und Touristen werden gebeten, «die Verhaltensregeln im Umgang mit Wildtieren zu beachten» und in der freien Natur aufmerksam und vorsichtig zu sein. Bei einem Wanderausflug sollten beispielsweise keine Essensreste und kein Müll zurückgelassen werden.

Quelle: dpa

Das könnte Dich auch interessieren

21.10.2024 Experten suchen vergeblich Bären-Spuren im Allgäu Anfang 2023 gab es ungewöhnlich viele Bären-Nachweise in Bayern - seitdem ist es ruhig um die Bären im Freistaat geworden. Ein neuer Verdachtsfall hat daran nichts geändert. 18.10.2024 Suche nach Braunbär im Allgäu läuft weiter Soldaten wollen einen Bären in der Nähe des Forggensees gesehen haben. Spezialisten sollen nun herausfinden, ob sie sich getäuscht haben. 21.10.2024 Welpen illegal transportiert – Polizei stoppt zwei Fahrer In der Oberpfalz und in Schwaben kontrollieren Polizisten jeweils einen Transporter. In beiden entdecken sie mehrere Welpen – und stellen erhebliche Mängel fest. 15.10.2024 Nashorn Kibibi nach Nierenversagen eingeschläfert In Augsburg muss eine Nashornkuh wegen einer akuten Erkrankung eingeschläfert werden. Sie hinterlässt ein Junges - das zum Glück noch seine Tante hat.