Das Ergebnis der Europawahl mit vielen Stimmen für die rechtsgerichteten Parteien ist nicht nur eine Abmahnung in Richtung Berlin für zu viel Bevormundung. Es zeigt auch, dass gerade im Osten Deutschlands positive Erfahrungen mit Demokratie fehlen. So sieht es Philipp Hildmann, der Geschäftsführer vom Bayerischen Bündnis für Toleranz und Leiter der Projektstelle gegen Rechtsextremismus in Bad Alexandersbad.
Im Gespräch mit Radio Euroherz sieht Hildmann die Demokratie in Deutschland nach wie vor stabil. Aber die Wahlergebnisse zeigen auch, dass noch mehr zur Festigung getan werden muss. Dazu gehört vor allem die verlässliche Finanzierung der politischen Bildungsarbeit. Die kann bereits im Kindesalter anfangen. Hier kann man bereits guten Streit üben, der bis hin zum Aushalten anderer Meinungen geht – und es mündet in breiter Wissensvermittlung darüber, wie unsere Demokratie funktioniert. Letztlich sollten wir daran arbeiten, wieder positiver über Demokratie zu sprechen, um eine weitere Spaltung der Gesellschaft zu vermeiden, so Hildmann abschließend.