Krieg in der Ukraine

EU verhängt Sanktionen gegen iranische Häfen

18. November 2024 , 22:48 Uhr

Die Lieferung iranischer Raketen für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ist aus Sicht der EU ein Tabu-Bruch. Nun gibt es weitere Strafmaßnahmen - nicht nur gegen Akteure aus dem Iran.

Die EU hat wegen der Lieferung ballistischer Raketen und Drohnen aus iranischer Herstellung an Russland neue Sanktionen verhängt. Die Strafmaßnahmen treffen unter anderem zwei iranische Häfen am Kaspischen Meer sowie russische und iranische Schifffahrtsgesellschaften, wie aus einem Beschluss der Außenminister der EU-Staaten hervorgeht. 

Die Häfen dürfen künftig nicht mehr von europäischen Unternehmen ausgerüstet werden. Die betroffenen Schifffahrtsgesellschaften können künftig keine Häfen in der EU mehr anlaufen. Zudem müssen ihre Vermögenswerte eingefroren werden, sofern sie welche in der EU haben. Auch Großbritanniens Außenminister David Lammy kündigte vor dem UN-Sicherheitsrat in New York weitere Strafmaßnahmen an. Russland wird vorgeworfen, die iranischen Raketen und Drohnen im Angriffskrieg gegen die Ukraine einzusetzen.

Die Sanktionen sollen auch die Unterstützung des Irans für bewaffnete Gruppen und Organisationen im Nahen Osten und in der Region des Roten Meeres erschweren. Diese untergraben aus Sicht der EU den Frieden und die Sicherheit. Zu den zwei betroffene Häfen gehört der in Bandar Ansali am Kaspischen Meer. Dort liegt auch das Hauptquartier der iranischen Marine für die Nordflotte. Der andere betroffene Hafen heißt Amirabad.

Sanktionen gegen China sind noch in der Diskussion

Erste Sanktionen wegen iranischer Raketenlieferungen an Russland waren von der EU bereits im Oktober verhängt worden. Sie richteten sich unter anderem gegen die staatliche iranische Fluggesellschaft Iran Air, die nun nicht mehr in EU-Staaten fliegen kann, ohne zu riskieren, dass ihre Maschinen dort festgesetzt werden.

Noch in der Diskussion sind derzeit mögliche EU-Sanktionen gegen China. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock machte bei dem EU-Treffen deutlich, dass die Bundesregierung davon ausgeht, dass auch China Drohnenhilfe für Russland leistet. «Das muss und wird Konsequenzen haben», sagte sie.

Quelle: dpa

Das könnte Dich auch interessieren

18.11.2024 Deutschland geht von Drohnenhilfe Chinas für Russland aus Der Westen warnt China seit Monaten vor der Lieferung von militärischer Ausrüstung für Russlands Krieg gegen die Ukraine. Die deutsche Außenministerin macht nun eine düstere Einschätzung bekannt. 15.11.2024 EU will Montag neue Iran-Sanktionen verhängen Der Iran hat nach Auffassung der EU Raketen an Russland geliefert, die im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt werden können. Nach einer ersten deutlichen Reaktion soll es jetzt eine zweite geben. 09.11.2024 EU-Außenbeauftragter Borrell zu Gesprächen in Kiew Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell ist zu einem Überraschungsbesuch nach Kiew gekommen. Es dürfte die letzte Visite des Spaniers auf diesem Posten in der ukrainischen Hauptstadt sein. 01.11.2024 Lawrow möchte trotz Sanktionen in EU einreisen Russlands Außenminister Lawrow steht unter EU-Sanktionen. Trotzdem will er bald zu einem internationalen Treffen in Europa reisen, um den Krieg zu rechtfertigen.