Es war ein Gefühl von großer, großer Freude – das sagt Firas Khoury zum Sturz des Machthabers Assad durch islamistische Rebellen in Syrien. Firas Khoury ist Vorstand der Barada Syrienhilfe aus Münchberg. Die Hilfsorganisation hat in den vergangenen Monaten und Jahren immer wieder Lebensmittel, Medizin und andere Hilfsgüter in das Bürgerkriegsland geschickt. Nach dem Ende des Assad-Regimes besteht nun Hoffnung auf ein neues Kapitel, so Firas Khoury gegenüber Radio Euroherz:
Nach 50 Jahren Diktatur haben die Syrer genug von Diktatoren. Deswegen bin ich überzeugt davon, dass die Syrer keine neue Diktatur wollen, sondern, dass die Hoffnung wirklich bei vielen Syrern groß ist, dass nun endlich der Übergang zu einem freien Syrien, das die Menschenwürde achtet, gelingen kann.
Der zivile Übergang kann aber nur gelingen, wenn die ausländischen Mächte den Syrern keine Steine in den Weg legen, meint Khoury. Die Diskussion um Rückführungen hält er für verfrüht. Khoury hofft, dass sich Deutschland weiterhin für die Rechtsstaatlichkeit in Syrien einsetzen wird:
Denn das ist eigentlich die wichtigste Frage für die vielen Syrer, ob sie dann eines Tages in ihre Heimat zurückkehren können: Herrscht keine Unterdrückung in dem Land? Droht mir Gefängnis oder Folter? Oder besteht ein rechtsstaatlicher Staat?
In den kommenden Wochen geht es erst einmal darum, die Menschen in Syrien zu versorgen, die Hilfe brauchen. Sobald die Lage stabil ist, könnte laut Khoury mit Wiederaufbauprojekten begonnen werden.