Einfach loslegen – Onlineshops müssen barrierefrei werden

03. Juli 2024 , 04:11 Uhr

Vier von fünf Online-Shops in Deutschland sind nicht barrierefrei

Vielleicht kennen Sie das auch: Man sitzt vor dem Rechner oder Smartphone und möchte gemütlich ein paar neue Dinge online shoppen. Aber ständig ploppen nervige Cookieeinstellungen, Werbebanner, und Newsletteranfragen auf. Total unübersichtlich! Für Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen natürlich besonders schwierig. Und dabei sind das keine Einzelfälle: Vier von fünf Online-Shops in Deutschland sind nicht barrierefrei.

Nur ein Fünftel der meistbesuchten Webshops sind barrierefrei

Nur ein Fünftel der meistbesuchten Webshops in Deutschland ist barrierefrei – und das auch nur in Teilen. Das ist das Ergebnis eines aktuellen Testberichts von der Aktion Mensch und von Google. Christina Marx von der Aktion Mensch kennt die Herausforderungen: „Leider lassen sich die meisten der getesteten Webseiten nicht über die Tastatur bedienen. Für Menschen mit einer Sehbehinderung zum Beispiel ist das ein echtes Problem, weil sie sich auf der Seite schlicht nicht zurecht finden können. Dazu kommen fehlenden Kontraste, was die Lesbarkeit erschwert oder auch eingeblendete Banner, die den Hauptinhalt der Webseite verdecken und sich nicht ohne weiteres schließen lassen.“

Ab 2025 wird digitale Barrierefreiheit Pflicht

Besonders verwunderlich, wenn man bedenkt, dass digitale Barrierefreiheit auch wirtschaftlich sinnvoll ist, wie Christina Marx erklärt: „Viele Unternehmen vergessen, dasss sie potenzielle Kundinnen und Kunden ausschließen, wenn sie ihre Webseiten nicht barrierefrei gestalten. Im Übrigen profitieren alle Menschen von einem einfachen und komfortablen Zugang zu Webseiten.“

Und spätestens in einem Jahr, wird es auch keine Ausreden mehr geben. Am 28. Juni 2025 tritt nämlich die EU-Richtlinie zur digitalen Barrierefreiheit in Kraft. Sie verpflichtet die Mitgliedsstaaten, den gesamten Online-Handel für Verbraucherinnen und Verbraucher barrierefrei zu gestalten. Isabelle Joswig, Inklusionsbeauftrage bei Google, unterstreicht: „Ganz unabhängig von gesetzlichen Auflagen sollten Unternehmen einen Beitrag zur Verwirklichung von digitaler und gesellschaftlicher Teilhabe leisten. Und keine Sorge: Barrierefreiheit herzustellen, ist gar nicht so kompliziert. Hauptsache, man legt einfach mal los oder besser noch, denkt es von Anfang an mit.“

Ein Beitrag erstellt in Zusammenarbeit mit der Aktion Mensch e.V.

Weiterführende Informationen

finden Sie unter aktion-mensch.de

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