Für die Lokomotive ist der Zug im Halbfinale abgefahren – und für den Feuersalamander ist es ein zu heißes Pflaster: Gleich zwei bekannte Schauspielerinnen sind aus der ProSieben-Show «The Masked Singer» geflogen. In der Ausgabe am Samstagabend bekam zunächst Darstellerin Jessica Schwarz («Buddenbrooks», «Romy») zu wenige Stimmen von den Zuschauern, später ereilte Berufskollegin Mimi Fiedler («Tatort») dasselbe Schicksal. Beide Frauen scheiterten damit knapp vor dem Finale der Show.
Gemäß den Regeln mussten sie die Masken ablegen, unter denen sie sich in den Wochen zuvor versteckt hatten, um nicht erkannt zu werden. Schwarz schälte sich aus dem Kostüm eines Feuersalamanders mit großen, leuchtenden Augen. Als sie ihre Maske ablegte, blickte sie in ausgesprochen überraschte Gesichter. Vor allem Moderatorin Palina Rojinski, die im Rateteam der Show sitzt und nichts geahnt hatte, war konsterniert. «Wir kennen uns seit 15 Jahren!», rief sie. «Wir kennen uns auch wirklich gut!» Dennoch hatte sie Schwarz nicht unter dem Amphibien-Kostüm vermutet und auf Schauspielerin Annette Frier getippt.
Bei Mimi Fiedler (49) verhielt es sich ganz ähnlich. Sie steckte im Kostüm einer Lokomotive und wunderte sich nach der Enthüllung, dass niemand ihre Identität erahnt hatte. Moderator Hugo Egon Balder (74), der mitgeraten hatte, hielt sie vor: «Hugo! Du hast auf meiner Hochzeit gesungen!» Balder wusste sich nicht recht zu verteidigen. Er hatte bei der Lokomotive nichtsahnend auf Fernsehkollegin Katrin Bauerfeind (42) getippt.
Mimi Fiedler enthüllte allerdings noch mehr. Sie war auf einem ungewöhnlichen Weg zu dem Schienenfahrzeug-Kostüm gekommen – sozusagen kurz vor Abfahrt. Am Anfang der «The Masked Singer»-Staffel sei sie ganz spontan für die Rolle eingesprungen. Die ursprünglich für die Lok vorgesehene Person sei kurzfristig ausgefallen. Um wen es sich dabei gehandelt habe, wisse sie nicht.
«Mein Management rief an und sagte: Was machst du morgen?», berichtete die Schauspielerin, die einst als Kriminaltechnikerin Nika Banovic im Stuttgarter «Tatort» bekannt geworden war. Dann sei ihr gesagt worden, dass bei «Masked Singer» die Lokomotive krank geworden sei. Ohne große Vorbereitung habe sie zugesagt.
Auch Jessica Schwarz hatte mit besonderen Problemen zu kämpfen, wie sie verriet. Sie habe seit mehreren Wochen «eine fiese Schulter» und einen entzündeten Bizeps. Das sei wirklich schmerzhaft. Für den Auftritt am Samstagabend sei das Problem betäubt worden.
Die fröhliche Stimmung ließ sich Schwarz – einst «Bravo-Girl», dann Viva-Moderatorin und heute Charakterdarstellerin – davon aber nicht nehmen. «Meine Mutter hat mich tatsächlich erraten», berichtete sie. Ebenso ihre Schwester. Beide hätten sie schon seit Jahren gefragt, ob sie nicht mal zu «The Masked Singer» gehen wolle. Es sei «ein totaler Traum» für sie gewesen, sagte Schwarz.
Die Ausgabe der Show am Samstagabend markierte den entscheidenden Schritt der Kandidaten zum Finale der Sendung am 21. Dezember. In diesem stehen nun unter anderem eine Qualle, ein Panda und ein Pirat. In den vorangegangenen Folgen hatten der Sänger Lou Bega (Schneemann), der ehemalige Handball-Profi Pascal Hens (Nashorn), die Kabarettistin Maren Kroymann (Lady Ananas) und Moderatorin Madita van Hülsen (Lauch) ihre Masken ablegen und die Bühne verlassen müssen.
«The Masked Singer» läuft mittlerweile in der elften Staffel. Erneut treten Promis als Sänger auf, verstecken ihre wahre Identität aber hinter großen Kostümen. Nur ihre Stimme und mysteriöse Hinweise lassen erahnen, wer auf der Bühne steht. Im Normalfall werden sie enttarnt, wenn sie zu wenige Stimmen der Zuschauer bekommen – oder am Ende das Finale gewinnen.
Quelle: dpa