Winterklausur

CSU rüstet sich für heiße Wahlkampfphase

06. Januar 2025 , 03:30 Uhr

Die Winterklausur der CSU zu Jahresbeginn ist eine Art politisches Ritual. Dieses Jahr dürfte es aber spannender werden als sonst.

Rund sieben Wochen vor der Bundestagswahl rüstet sich die CSU auf ihrer traditionellen Winterklausur für die entscheidenden Wahlkampf-Wochen. Am Montagnachmittag kommen die CSU-Bundestagsabgeordneten unter Leitung ihres Vorsitzenden Alexander Dobrindt im oberbayerischen Kloster Seeon zusammen. Mit dabei ist auch Parteichef Markus Söder. Hauptgast ist zum Abschluss am Mittwoch dann CDU-Chef und Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz. Unter den externen Gästen ist der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis, der am Dienstag in Seeon erwartet wird.

Dobrindt sieht Richtungsentscheidung

«Deutschland steht vor einer zentralen Richtungsentscheidung: Politikwechsel oder weiterer Abstieg», sagte Dobrindt vor Beginn der Klausur. Das «Ampel-Chaos» habe den Wohlstand in Deutschland schrumpfen lassen. Die Union werbe deshalb für einen echten Politikwechsel, mit einem Comeback-Plan für die Wirtschaft, einer Begrenzung der illegalen Migration und einer Stärkung der inneren und äußeren Sicherheit. «Wir stehen bereit, die Verantwortung in einer neuen Bundesregierung zu übernehmen, um den Politikwechsel für Deutschland umzusetzen», sagte Dobrindt.

Inhaltlich sind die Weichen mit der Verabschiedung des gemeinsamen Unions-Wahlprogramms eigentlich gestellt. In einigen Bereichen geht die CSU aber über die gemeinsamen Pläne mit der CDU hinaus, inhaltlich oder im Ton.

Bleiberecht nur mit ausreichend Einkommen

Unter anderem in der Migrationspolitik: Hier will die CSU das Bleiberecht für Migranten an ein auskömmliches Einkommen knüpfen. «Wer eine Aufenthaltserlaubnis in Deutschland erhalten möchte, darf seinen Lebensunterhalt nicht durch Sozialleistungen bestreiten müssen. Die Sicherung des Lebensunterhalts muss durch eigene Arbeit gewährleistet werden», heißt es in einem Beschlusspapier, das die Landesgruppe für Seeon erarbeitet hat.

Darin bekräftigt die CSU zudem die Forderung nach einer Ausweisung von Straftätern und Gefährdern. «Künftig muss das Prinzip gelten: Wer straffällig wird, fliegt», heißt es in dem Papier. «Wer ein Verbrechen begeht oder vorsätzlich mehrfach straffällig wird, muss unser Land verlassen.» Auch hier will die CSU besondere Härte zeigen: Wer nicht ausreisen oder abgeschoben werden könne, «der muss in unbefristete Abschiebehaft genommen werden können».

Ausweitung der Mütterrente

Aber auch einen sozialen Akzent will die CSU setzen – sie fordert die Ausweitung der sogenannten Mütterrente: Sie will erreichen, dass Müttern auch für vor 1992 geborene Kinder drei Erziehungsjahre bei der Rente angerechnet werden.

Quelle: dpa

Das könnte Dich auch interessieren

08.01.2025 Ein Herz und eine Seele - Union zelebriert Wahlkampfauftakt Mehr Einigkeit geht kaum. Beim gemeinsamen Wahlkampfauftakt üben CDU und CSU den Schulterschluss. Einige Differenzen gibt es - aber nur in Nuancen und nicht in wesentlichen Fragen. 08.01.2025 Mütterrente ausweiten? Merz zurückhaltend, Ökonomin kritisch Die CSU will im Wahlkampf mit der Forderung nach einer Ausweitung der sogenannten Mütterrente punkten. Eine renommierte Ökonomin sieht das kritisch. Und auch Friedrich Merz reagiert zurückhaltend. 06.01.2025 «Mission Union» - CSU will politische Wende Die Winterklausur der CSU ist eine Art politisches Ritual. Doch diesmal zeigen die Signale, die Söder, Dobrindt & Co. aus Seeon senden, wohin die neue Bundesregierung steuern könnte. 14.12.2024 Dobrindt mit 93 Prozent zum CSU-Spitzenkandidaten gekürt Die CSU rüstet sich mit ihrer Listenaufstellung für die Bundestagswahl. Auf Platz eins steht ein bekanntes Gesicht - und auf Platz drei ein externer Wunschkandidat Söders.