Das Christkind in Bayerns einzigem Weihnachtspostamt im unterfränkischen Himmelstadt sucht noch ehrenamtliche Helfer, die mit ihm die Wunschzettel der Kinder beantworten. Besondere Qualifikationen sind nicht nötig. Die Freiwilligen sollten allerdings aus der Region sein, weil sie in Himmelstadt in der weihnachtlichen Poststelle arbeiten müssen.
«Mir sind in diesem Jahr fünf Leute weggefallen», sagte die ehrenamtliche Leiterin des Weihnachtspostamts, Rosemarie Schotte. Darunter seien allein drei junge Frauen, die Nachwuchs bekommen hätten oder erwarteten. Wenn heuer fünf bis sechs neue Helfer dazukämen, wären es insgesamt knapp 40 und damit genug.
Diese haben dann bis Weihnachten ordentlich zu tun, schließlich kommen in Himmelstadt (Landkreis Main-Spessart) jährlich um die 70.000 Wunschzettel an. «Und jeder bekommt den Brief vom Christkind als Antwort», versprach die 83-Jährige.
Über Hilfsangebote aus Regionen fernab von Unterfranken freue sie sich zwar, sagte Schotte. «Das ist alles wunderschön und lieb gemeint, aber wir verschicken ja die Post nicht nach Oberbayern zum Beantworten.» Dies sei logistisch nicht möglich.
Von der kommenden Woche an geht es im Weihnachtspostamt richtig los. Dann müssen die Ehrenamtlichen die Briefe aus aller Welt öffnen, lesen, nach bestimmten Kriterien sortieren, den Namen des Buben oder Mädchens auf ein standardisiertes Schreiben setzen, die Adresse des Empfängers auf den Antwortbrief schreiben und das Ganze verschließen. Wer möchte, darf auch die zumeist handschriftlich verfassten und liebevoll gestalteten Schreiben der Kinder mit ein paar persönlichen Zeilen versehen.
Los geht es morgens um 9.00 Uhr. Wer kann, bleibt mehrere Stunden am Stück, manche Helfer hätten nur morgens Zeit, andere nachmittags. Vorgaben mache sie keine, sagte Schotte.
Himmelstadt ist eine von mehreren sogenannten Weihnachtspostfilialen in Deutschland. Schotte beantwortet seit 1993 Kinderbriefe. Bei besonders eindrücklichen Wunschzetteln oder Bitten schreibe sie einen persönlichen Brief zurück.
Kinder können ihren Wunschzettel vom ersten Adventswochenende an auch persönlich in Himmelstadt vorbeibringen. Am 1. Advent – in diesem Jahr ist das der 1. Dezember – öffnet die weihnachtliche Poststelle für Besucher offiziell. Als Ehrengast ist der Liedermacher Rolf Zuckowski geladen. Der 77-Jährige ist vielen als Musiker und Komponist des Klassikers «In der Weihnachtsbäckerei» bekannt.
Per Post sind Schotte zufolge bereits um die 2.000 Wunschzettel eingetroffen. Von Ende November an würden es schlagartig mehr.
Das Weihnachtspostamt in dem kleinen Dorf etwa 20 Kilometer nördlich von Würzburg gibt es seit 1986. Damals kamen jedes Jahr etwa 3.500 Briefe an. Wer Antwort vom Christkind haben möchte, sollte seinen Brief «An das Christkind, Kirchplatz 3, 97267 Himmelstadt» adressieren.
Quelle: dpa