Im Bindlacher Mordprozess vor dem Landgericht in Bayreuth haben heute die ersten Zeugen ausgesagt – und den angeklagten Leon D. zum Teil schwer belastet. Polizeibeamte haben geschildert, der 19-Jährige habe am Tatabend völlig klar gewirkt. Er hatte, wie berichtet, nach der Tat am Abend des 24. Mai selbst einen Notruf abgesetzt und gesagt, er sei „ein schlechter Mensch und habe einen Mord begangen“. Auch Suizid-Gedanken hatte er geäußert. Und seiner Mutter und seinem Stiefvater schwere Vorwürfe gemacht, sie würden ihre Kinder schlagen. Leons Mutter hat vor Gericht erzählt, dass er von seiner Ex-Freundin Rebecca wie abhängig gewesen sei und sie ihm so „das Leben zur Hölle gemacht habe“. Chat-Verläufe, die dem Gericht inzwischen vorliegen, zeichnen aber ein anderes Bild. Leon hat Rebecca aufs übelste beschimpft und beleidigt. Letztlich soll er akribisch geplant haben, erst sie und anschließend sich selbst zu töten. Die damals 18-Jährige ist an den Folgen einer Vielzahl von Schnitt- und Stichverletzungen gestorben. Der Prozess wird fortgesetzt.