Vor dem Bayreuther Landgericht ist der fünfte Prozesstag im Bindlacher Mordprozess zu Ende gegangen. Der 19-jährige Angeklagte soll seine 18-Jährige Ex-Freundin ermordet haben. Heute hat die Spurensicherung ihren Bericht vorgelegt. Außerdem haben Psychologen aus der JVA ausgesagt, in der der Angeklagte seit der Tat ist. Zum Ende des Verhandlungstages hat die Richterin nochmal die Anklageschrift angepasst.
Zum einen sind durch die Vernehmung noch weitere Motive ans Tageslicht gefördert worden. Wut von Leon auf Rebecca, die Angst, dass sie ihn aus der Freundesgruppe verdrängt und das Gefühl, dass er die Kontrolle über seine gesamte Lebenssituation verliert. Außerdem hat die Richterin in der Anklageschrift nochmal den vermuteten Tathergang angepasst. Jetzt geht die Kammer davon aus, dass Leon die Tat spätestens zwei Tage vor der Tat geplant hat. Weiter gehen sie davon aus, dass er dann mit vollen Vorsatz zu Rebeccas Haus gefahren ist, dann bei ihr geklingelt hat und als sie ihm unter einem Vorwand aufgemacht hat, wäre er mit dem Messer direkt auf sie losgegangen.
Die Kammer geht davon aus, dass das Ende der Tat sehr gezielt und mit voller Absicht passiert ist.
Aufgrund der neuen Entwicklung muss das Gericht jetzt zusätzlich über eine Sicherungsverwahrung des Angeklagten nachdenken.