Bayerischer Bauernverband: Kritik am Agrar-Paket der Bundesregierung

28. Juni 2024 , 08:30 Uhr

Sie wollen die Landwirte entlasten. Die Bundesregierung hat ein Agrar-Paket angekündigt. Es geht dabei um die flexiblere Besteuerung, die Förderung der Weidetierhaltung und den Bürokratieabbau. Dem Deutschen Bauernverband gehen die Maßnahmen nicht weit genug. Kritik kommt auch vom Bayerischen Bauernverband in Hof. Landwirtin Elke Browa findet die Ergebnisse nicht konkret genug und hat klare Forderungen an die Bundesregierung:

„Dass der Entwurf des Tierschutzgesetzes, so wie er jetzt vorliegt, vom Tisch genommen wird und nochmal besprochen wird. Dass die Umsetzung der entwaldungsfreien Lieferketten auch vom Tisch kommt, weil das ist ein unnötiges Bürokratiemonster und bringt wieder den deutschen Waldbesitzern erhebliche Wettbewerbsnachteile und erheblichen Mehraufwand.“

Zudem fordert Browa den Erhalt der Subventionen für Agrardiesel. Auch beim Bürokratieabbau insgesamt fordert Elke Browa mehr Nachbesserungen. Ob wegen der Ampel-Pläne nun aber Landwirte wieder auf die Straßen gehen, wie Anfang des Jahres, dazu kann sie keine Einschätzung abgeben.

Der Bundesregierung geht es vor allem um den Bürokratieabbau. Der oberfränkische Grünen-Bundestagsabgeordnete Johannes Wagner ergänzt außerdem eine Prämie für Landwirte, die besonders auf Arten- und Klimaschutz achten. Außerdem soll die Verhandlungsposition der Bauern gegenüber Supermarktketten verbessert werden, um fairere Preise zu schaffen.

„Mit diesen drei Punkten gehen wir in die richtige Richtung. Und das Gesetz kommt genau zur richtigen Zeit und wird in den nächsten Tagen und Wochen auf jeden Fall auch im parlamentarischen Raum weiter diskutiert werden und dann hoffentlich im Herbst den Abschluss finden.“ – so Johannes Wagner auf Nachfrage von Radio Euroherz.

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