In Bad Steben rollt ab sofort ein rot-weißer Kleinbus durch den Kurort. Ein autonomer Shuttlebus, wie man ihn auch schon aus Hof oder Rehau kennt. Das Projekt Shuttlemodellregion Oberfranken erforscht in Bad Steben, ob die selbstfahrenden Busse auch mit der Barrierefreiheit vereinbar sind:
„Insbesondere deshalb, weil wir unsere Kliniken auch hier mit anfahren und mit einbeziehen und es wird ein on-demand-Verkehr sein. Das heißt letztlich, auf Wunsch, auf Bestellung dann tatsächlich fahren. Wir schaffen mehr Verkehre für Bad Steben und wir hoffen mit diesem geförderten Pilotprojekt auch Ergebnisse zu erzielen, sodass später viel mehr auch im Bereich des autonomen Fahrens profitieren können.“
– so Oliver Bär, Landrat des Landkreises Hof.
In Bad Steben wollen die Projektleiter also sehen, ob das Fahrzeug diese Menschen erkennt, ob sich die Türen automatisiert für sie öffnen lassen, wie sie barrierefrei einsteigen können, ob ein Rollstuhl platziert und auch fest angebracht werden kann und ob die Kontrolle funktioniert, ob die Fahrgäste angeschnallt sind. Neu in Bad Steben ist auch die Einbindung einer App der DB Regio Bus („Wohin du willst-App“). Mit der soll es erstmals möglich sein, die autonomen Busse – ähnlich bei den Hofer Landbus – auf Abruf anzufordern. Also kein sturer Streckenverlauf, sondern Verkehr nach Bedarf, sagen die Projektmacher.
Bis September soll der Shuttlebus dienstags bis samstags durch Bad Steben fahren.
Insgesamt sieben Haltestellen stehen zwischen Bahnhof und dem Edeka Markt zur Verfügung:
1. Reinickendorfer Platz/Bhf. Bad Steben
2. DRV Klinik Auental
3. Bhf. Bad Steben II
4. Engelmann-Str.
5. Therme Bad Steben
6. DRV Klinik Franken
7. Edeka Markt/Höller Str.
Bad Steben ist einer von aktuell drei Standorten, die im Rahmen des Projektes SMO II erprobt werden. Dabei hat jeder Standort einen individuellen Schwerpunkt:
Das Shuttle fährt ab sofort und bis Ende September dienstags bis samstags von 11:00 bis 18:30 Uhr und ist für alle Fahrgäste kostenlos. Die Höchstgeschwindigkeit des Shuttles beträgt maximal 16 km/h. Die Fahrt zwischen den beiden Kliniken nimmt ca. 25 bis 30 Minuten in Anspruch.
Seit 2020 läuft das durch das Bundesverkehrsministerium geförderte Forschungsprojekt Shuttle-Modellregion Oberfranken, das den Einsatz von autonomen – also ohne Fahrer fahrenden – Bussen unter verschiedenen Voraussetzungen erproben soll.