Lateinamerika

Uruguayer wählen Präsidenten in Stichwahl

24. November 2024 , 12:31 Uhr

Die zweite Runde der Präsidentenwahl in dem kleinen südamerikanischen Land dürfte knapp ausgehen. Radikale Veränderungen sind weder vom Linken Orsi noch vom konservativen Delgado zu erwarten.

Nach einem Wahlkampf ohne harte Auseinandersetzungen hat in Uruguay die Stichwahl um das Präsidentenamt begonnen. In der zweiten Runde wird ein knappes Rennen zwischen Linkskandidat Yamandú Orsi und dem konservativen Kandidaten der Regierungspartei Partido Nacional, Álvaro Delgado, erwartet. Ausschlaggebend dürfte sein, welchem Kandidaten es gelingt, mehr Stimmen der Anhänger der in der ersten Wahlrunde ausgeschiedenen Kandidaten auf sich zu vereinen.

Rund 2,7 Millionen Menschen sind in dem kleinen südamerikanischen Land zur Wahl aufgerufen. Es herrscht Wahlpflicht. Der beliebte Amtsinhaber Luis Lacalle Pou darf gemäß Verfassung nicht erneut antreten. Im von starker Polarisierung, politischer Gewalt und autoritären Tendenzen gezeichneten Lateinamerika gilt Uruguay als demokratisches Musterland. 

Keine radikalen Veränderungen erwartet

Der Linke Orsi will im Falle eines Wahlsiegs die Armut bekämpfen und entschlossen gegen Korruption vorgehen. Der konservative Delgado kündigte an, die Politik der amtierenden Regierung weiterzuführen und Bürokratie abzubauen. Umfragen zufolge sorgen sich die Uruguayer vor allem um die Sicherheitslage, die wirtschaftliche Situation und Arbeitsplätze.

Verglichen mit anderen Ländern in der Region ist Uruguay politisch wenig polarisiert. Seit der Rückkehr zur Demokratie vor 40 Jahren wechselten sich Mitte-Rechts- und Mitte-Links-Regierungen ab. Unabhängig vom Ausgang der Wahl werden keine radikalen Veränderungen erwartet. «Die Leute wollen keinen tiefgreifenden Wechsel, sondern kleine Anpassungen», sagte die Direktorin des Meinungsforschungsinstituts Cifra, Mariana Pomiés, im Interview der Zeitung «El Observador».

Quelle: dpa

Das könnte Dich auch interessieren

25.11.2024 Linkskandidat Orsi zum neuen Präsident von Uruguay gewählt Nach einem Wahlkampf ohne harte Auseinandersetzungen bringt der Ex-Lehrer die Linke wieder an die Macht. Radikale Veränderungen werden nicht erwartet. Uruguay gilt als demokratisches Musterland. 30.11.2024 Scholz schwört SPD auf harten Wahlkampf ein «Jetzt geht es um das Ganze.» Mit diesen Worten läutet SPD-Kanzlerkandidat Scholz den Wahlkampf ein. Der Rückstand in den Umfragen ist riesig, für die Aufholjagd bleiben 85 Tage. 29.11.2024 BfV warnt vor Beeinflussung der Wahl durch fremde Mächte Im Februar ist in Deutschland Bundestagswahl. Angesichts der aktuellen Weltlage stellt sich das Bundesamt für Verfassungsschutz auf Versuche der Einflussnahme anderer Staaten ein. 27.11.2024 Warum Scholz, Merz & Co. auf vielen Stimmzetteln fehlen Die Kanzlerkandidaten Scholz, Merz, Habeck und Weidel werden auf den meisten Stimmzetteln zur Bundestagswahl nicht auftauchen. Wie kann das sein? Und wie wird der Regierungschef überhaupt gewählt?